Zusammenfassung

Die Spielzeit 1982/83 der BSG Fortschritt stand ganz im Zeichen des personellen Umbruchs. Mit Scheunemann und Oehme verließen zwei Leistungsträger der Vorjahre die Mannschaft. Dazu fiel Top-Torjäger Wieland Wünsche krankheitsbedingt bis zur Winterpause aus. Mit Horst Rau wurde ein junger Trainer aus dem Umfeld von Dynamo Dresden verpflichtet. Dazu stießen mit Andreas Hain, Steffen Schmidt und Andreas Gräulich drei sehr junge Akteure aus dem eigenen Nachwuchs bzw. der direkten Umgebung zur Mannschaft. Diese Neuzugänge sollten sich in den Folgejahren zu Vereinslegenden entwickeln. Der Saisonstart verlief jedoch katastrophal. Die Saison begann mit einer hohen Heimniederlage gegen Kamenz, efolgt von einer knappen Niederlage beim Aufsteiger Neustadt. Auch im Pokal war bereits in der ersten Runde Schluß (0:4 gegen Energie Cottbus). So steckte man frühzeitig im Tabellenkeller fest. Erst am 8. Spieltag gelang gegen Aufsteiger BSG Lokomotive Cottbus der erste Saisonsieg. Beim 6:1 erzielte Fred Bank vier Tore! Nach der Winterpause folgte dann eine deutliche Steigerung. Zum einen entwickelten sie die vielen jungen Spieler zusehends zu Leistungsträgern (Schiemann, Bank, Schmidt, Hain, Gräulich). Außerdem kehrte Torjäger Wieland Wünsche erfolgreich zurück. Er erzielte 7 Tore in nur 9 Saisonspielen. Zudem verlieh Trainer Horst Rau als Spieler der Hintermannschaft in vier Spielen gegen Saisonende zusätzliche Stabilität. So wurden nach der Winterpause alle vier Heimpsiele gewonnen. Der entscheidende Punkt zum Klassenerhalt wurde mit einem torlosen Remis am vorletzten Spieltag in Senftenberg erkämpft. Die Liga-Staffel D wurde in dieser Spielzeit von der BSG Stahl Riesa regelrecht dominiert. Die Riesaer blieben in 22 Spielen ohne Niederlage und schafften am Ende auch in der Aufstiegsrunde souverän den Aufstieg in die Oberliga.



Transfers

Zugänge Abgänge
Hain, Andreas eigener Nachwuchs Scheunemann, Manfred BSG Aktivist Schwarze Pumpe
Schmidt, Steffen BSG Fortschritt Neukirch Müller, Normert BSG Empor Sohland
Gräulich, Andreas BSG Stahl Oranienburg Oehme, Steffen unbekannt
Kühn, Hartmut eigene Reserve Schulze, Jürgen eigene Reserve
Koglin, Fred BSG Motor Bautzen* Ritter, Bernhard eigene Reserve
Schmidt, Hans-Jürgen BSG Fortschritt Neukirch*

*während der Saison

Abschlusstabelle


DDR-Liga Staffel D 1982/83

1. BSG Stahl Riesa 22 18-4-0 63:15 40:4
2. BSG Aktivist Schwarze Pumpe 22 11-4-7 36:8 26:18
3. ASG Vorwärts Kamenz 22 11-4-7 43:37 26:18
4. BSG Motor "Fritz Heckert" Karl-Marx-Stadt 22 10-4-8 31:34 24:20
5. BSG Aktivist Brieske-Senftenberg 22 9-5-8 28:27 23:21
6. BSG Motor Werdau 22 8-5-9 33:29 21:23
7. BSG Fortschritt Bischofswerda 22 8-5-9 32:29 21:23
8. TSG Gröditz 22 9-3-10 24:34 21:23
9. FSV Lokomotive Dresden 22 5-10-7 28:28 20:24
10. ASG Vorwärts Plauen (N) 22 5-7-10 24:34 17:27
11. BSG Lokomotive Cottbus (N) 22 7-1-14 23:40 15:29
12. BSG Fortschritt Neustadt (N) 22 3-4-15 16:46 10:34


Mannschaftskader

Der Kader der Saison 1982/83

obere Reihe v.l.n.r.: Trainer Manfred Heldner*, Jörg Bär, Harald Tilgner, Helmar Treschke, Manfred Scheunemann*, Wolfgang Hornig*, Wieland Wünsche, Siegmar Ledrich

untere Reihe v.l.n.r.: Hartmut Kühn, Engelbert Helmecke*, Horst Heinrich, Wolfgang Seewald, Werner Hartmann*, Rainer Grün, Steffen Oehme*

es fehlen: Fred Bank, Steffen Schmidt, Roci Schiemann, Steffen Gräulich, Lothar Günther, Andreas Hain, Dieter Franik, Valten Born, Fred Koglin, Hendrik Lausen, Horst Rau, Hans-Jürgen Schmidt

*nicht mehr im Verein


Name Nat. geb.
im Verein seit
bisherige Vereine
Torhüter
Heinrich, Horst 23.07.52 - -
Seewald, Wolfgang 28.12.49 1976 ASG Vorwärts Löbau
Abwehr
Günther, Lothar 01.08.54 - eigener Nachwuchs
Koglin, Fred 03.11.59 1983 BSG Motor Bautzen, ASG Vorwärts Kamenz
Kühn, Hartmut 07.05.52 1978 ASG Vorwärts Kamenz, BSG Motor Bautzen
Lausen, Hendrik 21.02.51 1975 BSG Robotron Radebeul
Schmidt, Steffen 22.03.64 1982 BSG Fortschritt Neukirch
Tilgner, Harald 30.05.51 - eigener Nachwuchs
Treschke, Helmar 16.03.54 1978 BSG Traktor Uhyst
Mittelfeld
Bär, Jörg 17.07.56 1981 ASG Vorwärts Kamenz, BSG Fortschritt Bischofswerda, SG Dynamo Dresden, BSG Fortschritt Bischofswerda, SG Rammenau
Born, Valten 30.12.62 - eigener Nachwuchs
Gräulich, Andreas 13.07.61 1982 BSG Stahl Oranienburg, BSG Traktor Burkau, SG Dynamo Dresden, BSG Traktor Burkau
Grün, Rainer 15.03.53 1978 BSG Motor Bautzen
Hain, Andreas 08.09.63 - eigener Nachwuchs
Ledrich, Siegmar (Kapitän) 04.08.49 1975 BSG Motor Bautzen, ASG Vorwärts Löbau, eigener Nachwuchs
Sturm
Bank, Fred 23.04.64 1980 SG Dynamo Dresden, BSG Fortschritt Bischofswerda, BSG Turbine Großröhrsdorf
Franik, Dieter 06.09.56 - eigene Reserve
Friedrich, Helmar 03.12.56 1981 BSG Fortschritt Neustadt
Schiemann, Roci 23.01.65 1980 SG Dynamo Dresden, eigener Nachwuchs
Schmidt, Hans-Jürgen 15.03.63 1983 BSG Fortschritt Neukirch
Wünsche, Wieland 18.11.55 1977 Fortschritt Wilthen
Trainer & Betreuer
Rau Horst (Trainer) 09.01.49 1982 BSG Stahl Freital, BSG Motor Cossebaude, FSV Lok Dresden, SG Dynamo Dresden, FSV Lok Dresden
Schöbel, Christian (Co-Trainer) 11.11.38 - -
Voigt, Manfred (Sektionsleiter) ??.??.37 1976 -
Dr. Knoll, Hans-Jürgen (Mannschaftsarzt) 17.05.42 1965 -
Kuchinke (Mannschaftsleiter) - 1977 -
Bänsch, Siegfried (Masseur) - 1977


Spieler-Statistiken


Name Min Spiele ein aus Tore G.-R. Rot
Bank 1951 22 2 5
Bär 1890 21 5
Ledrich 1863 21 2 1
Tilgner 1824 21 1
Seewald 1800 20
Schmidt, S. 1773 20 1 1
Schiemann 1726 22 1 9 5
Gräulich 1455 19 3 2 3
Günther 1080 12
Grün 1076 18 6 7 3
Hain 1062 21 11 3
Franik 902 16 8 1
Treschke 851 10 2 1
Wünsche 810 9 7
Born 542 8 2 2
Koglin 440 6 1 2
Lausen 410 6 2
Rau 360 4
Kühn 167 2 1
Heinrich 90 1
Schmidt, H.-J. 10 1 1


Spiele

Hinrunde

1. Spieltag (22.08.1982)

BSG Fortschritt Bischofswerda - ASG Vorwärts Kamenz 1:4 (1:2)

Schmidt
Tilgner, Treschke, Kühn, Born
Hain (58. Gräulich), Bär, Grün
Schiemann, Ledrich, Bank (75 Franik)

0:1 Schneider (21.)
0:2 Oppermann (30.)
1:2 Bank (43.)
1:3 Oppermann (88.)
1:4 Müller (89./FE)

Zuschauer: 1900

Der Leistungsabfall des Fortschritt-Kollektivs war erschreckend. Wie mit Blei an den Füßen und blamablen Abwehrschwächen (siehe Schlußminuten) heimsten sich die Bär und Co. damit zum Saisonauftakt die bisher höchste Heimniederlage aller DDR-Ligapunktspiele ein. Der Ausfall mehrerer ligaerfahrener Akteure ist ein Grund. Den Erfolg des Ortsnachbarn kann das aber keinesfalls schmälern. Besonder Wünsche, der kurfristig ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte, wünschen wir baldige Genesung. Den Geißler-Schützlingen wurde vor dem Seitenwechsel beinahe alles gestattet, schon da konnten sie den Sack zubinden. Schneider mit langem Sprint, Oppermann mit Scharfschuß bei Windunterstützung nutzten vor der Pause, was sie bei ihren Gegenspielern machen durften.
Bis zur 85. Minute gab es wechselvolle Szenen, beide Torhüter konnten sich dabei auszeichnen. Scheffler im Vorwärts-Tor war wohl der erfolgreichere und verhinderte, daß Bär, Ledrich und Schiemann kurz vor Schluß das Spiel noch umkippten. Ein unqualifizierter Eckstoß von Grün war schließlich der Ausgangspunkt zum entscheidenden Tor durch Geißler. Die entblößte Gastgeberabwehr wiederholte ihren Auftritt gleich noch einmal. Eine wichtige Frage ist noch: Wie lehrreich war dieses Spiel? (Vogt)


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Fotos: Wolfgang Schmidt

2. Spieltag (29.08.1982)

BSG Fortschritt Neustadt - BSG Fortschritt Bischofswerda 1:0 (0:0)

Seewald
Tilgner, Treschke (67. Gräulich), Kühn (77. Franik), Lausen
Born, Bär, Hain
Schiemann, Ledrich, Bank

1:0 Stöber (68.)

Zuschauer: 3000

Das mit viel Spannung ewartete Treffen endete mit einem knappen Sieg der Gastgeber. Eine Regelwidrigkeit ahndete der Schiedsrichter mit einer Geste, die irritierte. Seewald und Co. ließen den Freistoß wissentlich in das Tor, weil der Unparteiische den Arm hob. Diese Geste aber galt einer Einwechslung.
Spielerisch nahmen sich beide Mannschaften nicht viel. Dabei waren die Bischofswerdaer oft überlegen, doch der Neuling wirkte frischer und unkomplizierter. Die Rau-Schützlinge hatten anfangs klare Chancen, die aber von den jungen Leuten Schiemann und Bank nicht genutzt wurden. Schon da hätten die Fronten geklärt sein können. Auch auf der anderen Seite sorgte der Neustädter Stöber mit einem Freistoß für Aufregung. Dieser Spieler war nochmals im Gespräch, als er seinen Spielpartner Treschke, der gute Szenen hatte, in einer anderen Situation einen Rippenbruch verpasste. Diese Aktion und drei gelbe Karten können dem Aufsteiger noch einen schlechten Kredit im Verlauf dieser heißen Saison einbringen.
Die Schlußetappe stand im Zeichen der Gäste, aber Grohmann im Tor war fleißig und glücklich. Der an das Krankenbett gefesselte Wünsche fehlt den Bischofswerdaern an allen Ecken.
Diese negativen vier Punkte zwingen zu neuen Lösungen. Dabei kommt hinzu, daß Wünsche, Günther, Treschnke voerst nicht einsatzfähig sind. (Vogt)


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Fotos: Wolfgang Schmidt

3. Spieltag (12.09.1982)

BSG Fortschritt Bischofswerda - BSG Motor Werdeau 0:0

Seewald
Tilgner, Schmidt, Günther, Lausen
Hain (76. Gräulich), Bär, Born
Schiemann (68. Franik), Ledrich, Bank

Zuschauer: 1100

Mit einer großen kämpferischen Leistung erreichten die Rau-Schützlinge erst einmal einen Anfangsbestand auf dem Punktekonto. Initiator der Laufarbeit war Ledrich, der vorbildlich wirksam war. Auch Günther ragte nach seiner wochenlagen Verletzung aus der Abwehr hervor und Bär war in nicht gerade unbekannter Umgebung als Mittelstürmer ein Gewinn, getroffen hat er aber noch nicht.
Die Gäste stellten sich sehr spielsicher und clever vor. Die Zweckmäßigkeit ihrer Aktionen war offensichtlich. Daran zerbrachen beinahe die Aktionen der jungen Spieler, Born machte da schon eine Ausnahme. Aus einem Konter in der 80. Minute wäre den Gästen beinahe noch das goldene Tor gelungen. Um das mühten sich die Ledrich und Co. in einer großen Schlußphase, die aber nur sechs Eckbälle in Folge und eben diesen ersten Pluspunkt einbrachte. (Vogt)

4. Spieltag (26.09.1982)

BSG Aktivist Schwarze Pumpe - BSG Fortschritt Bischofswerda 1:1 (0:1)

Seewald
Tilgner, Treschke, Günther, Lausen
Born (77. Hain), Bär, Schmidt (63. Franik)
Schiemann, Ledrich, Bank

0:1 Treschke (1.)
1:1 M. Nitsche (65.)

Zuschauer: 1800

Der Einstand in diese schwere Saison verlief durch die Ausfälle von Spielerpersönlichkeiten entgegen allen Erwartungen. Mit vorbildlicher Moral, gesunden Kollektivgeist und taktischen Erwägungen müssen deshalb alle Reserven nutzbar gemacht werden. Mit diesem Remis beim starken Ligavertreter Aktivist kamen die Erntemaschinenbauer schon zu einem beachtlichen Ergebnis.
Ein Blitzstart durch Treschke nach Vorarbeit von Schmidt brache nach 17 Spielsekunden die Führung. Der Ausgleich gelang dem eingewechselten Nitsche, der einen Pfostenpraller ohne Schalpause verwandelte. Der junge Schiemann hatte Pech, als sein harter Schuß nur knapp über das Torgebälk strich.
Die profilierten Hoyerswerdaer fanden erst nach Auswechslungen tritt. Wobei sie aber auch auf gelungene Abwehraktionen der Bischofswerdaer trafen. Die kritischsten lösten Seewald in der 81. Minute und Bär in der 88. Minute. So unzufrieden Aktivist über den Teilerfolg sein mag, so optimistisch stimmt er die Schützlinge von Horst Rau, denen im nächsten Heimspiel bereits der Favorit, Stahl Riesa, gegenübersteht. (Vogt)

5. Spieltag (03.10.1982)

BSG Fortschritt Bischofswerda - BSG Stahl Riesa 1:1 (0:1)

Seewald
Tilgner, Treschke, Günther, Franik (45. Grün)
Born, Bär, Schmidt
Schiemann, Ledrich (77. Hain), Bank

0:1 Schöne (13.)
1:1 Bär (83./FE)

Zuschauer: 2100

Die bisher arg durcheinander gebrachte Fortschritt-Elf mit fehlender Bestform (Lausen verletzt und Wünsche für Monate nicht einsatzfähig) kämpfte bis zur 90. Minute und wurde. mit einem hochwichtigen Punkt gegen den bisher ungeschlagenen Spitzenreiter belohnt. Als Schöne in der 13. Minute die schnelle Riesaer Führung erzielte, da glaubten die Riesaer Anhänger schon an eine schnelle Vorentscheidung. Hier kam der junge Schmidt diesmal mit seiner Abwehraktion zu spät. Auch in der Folgezeit wurde Seewald zu großen Paraden gefordert. Doch mit Energie und Kampfgeist versuchten die Rau-Schützlinge eine Resultatsverbesserung zu erreichen. Wenn dabei der junge Schiemann zweimal von seinem Gegenspieler Hauptmann nur mit Hilfe der Notbremse gestoppt werden konnte (44. gelbe Karte und 83. Foulstrafstoß), so sprechend diese und andere Aktionen für die Bischofswerdaer Erntemaschinenbauer.
Die große Kulisse hatte natürlich Freude am Geschehen, als die Gastgeber den Spitzenreiter nach der Halbzeitpause rund zwanzig Spielminuten in der eigenen Abwehr schwitzen ließ. Zwei sehenswerte Kopfstöße von Grün und Born verfehlten nur äußerst knapp das Ziel. Dann zeichnete sich Seewald erneut aus, als er zwei Hunderprozentige hielt.
Die Schlußminuten übertrafen dann alles. Bär prüfte Boden nach Freistoß in der 79. Minute. Bär knall einen Ableger des diesmal aktiven Bank auf den wiederum überragenden Riesaer Schlußmann. Seinen Abpraller nimmt Schiemann zum Nachschuß auf, Hauptmann foult - Strafstoß - Tor und damit wertvolle Puntketeilung. (Voigt)


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Fotos: Wolfgang Schmidt

6. Spieltag (09.10.1982)

FSV Lok Dresden - BSG Fortschritt Bischofswerda 1:0 (1:0)

Seewald
Tilgner, Treschke, Günther, Hain
Grün (70. Born), Bär, Schmidt
Schiemann, Ledrich, Bank (76. Franik)

1:0 Höfer (35.)

Zuschauer: 600

Die Hoffnungen auf einen Auswärtspuntk erfüllten sich nicht. Die erste Spielhälfte war klassearm, mehr kann dazu nicht geschrieben werden. Eine Unsicherheit in der 36. Minute entschied bereits diese Partie, als Höfer im Nachschuß vollendete. Nach dem Seitenwechsel versuchten die Bischofswerdaer das Niveau der letzten Begegnungen zu erreichen, was trotz großem Eifer nicht gelang. Dabei bekam Schiemann von den Routiniers Donix und Hartung etwas mehr als Ligahärte geboten, was Donix Gelb einbrachtte, doch später nicht das verdiente Rot. Ledrich prüfte in der 75. und 88. Minute gleich zweimal Torsteher Fritzsche mit Freistößen, doch dieser verhinderte das Remis. Im Bemühen um den Ausgleich entstanden bei den Bischofswerdaern Deckungslücken, die immer wieder Seewald bzw. Tilgner ausbügelten. Einmal rettete der Torpfosten.
Die bevorstehenden beiden Begegnungen gegen Motor Fritz Heckert Karl-Marx-Stadt und Lok Cottbus müssen nn konsequent zur Verbesserung der Punktebilanz genutzt werden. (Voigt)

7. Spieltag (17.10.1982)

BSG Fortschritt Bischofswerda - BSG Motor "Fritz Heckert" Karl-Marx-Stadt 1:2 (1:1)

Seewald
Tilgner, Schmidt, Günther, Treschke
Gräulich, Bär, Born (73. Hain)
Schiemann (41. Grün), Ledrich, Bank

0:1 Hanische (22.)
1:1 Gräulich (42.)
1:2 Günther (75.)

Zuschauer: 1150

In einem sehr entscheidenden Spiel versagten den Gastgebern die Nerven, die gebotenen Chancen zu verwerten. Das bisher beste Spiel und die guten Tormöglichkeiten verloren sie, weil der Gast mit seinen durchweg ehemaligen Oberligaspielern effektiver spielte. Die wenigen Konter brachten die Gegentreffer. Die fleißigen Gastgeber produzierten viele verwertbare Möglichkeiten, doch verloren in der Überhast, im Pech und durch Unvermögen sehr viel. Der Pfostenschuß des diesmal starken Gräulich, der vergebene Foulstrafstoß von Bär waren dabei die negativen Höhepunkte.
Den bitteren Kelch der Niederlage geniest die Fortschritt-Elf nun in beinahe allen Varianten. Spielerausfälle, ungenügende Angriffsleistungen, Generationswechsel und fehlende Chancenverwertung sind die Gründe, die sich in einer Saison nur selten zusammenfinden können.
Aus dem nun entstandenen Zwischenstand im Tabellenbild der Staffel D läßt sich vermuten, des es aus dem Quartett der im Abstiegskampf befindlichen Mannschaften nur einen glücklichen Gewinner gibt. (Voigt)


8. Spieltag (31.10.1982)

BSG Fortschritt Bischofswerda - BSG Lokomotive Cottbus 6:1 (4:0)

Seewald
Tilgner, Treschke, Günther, Kühn
Gräulich (60. Hain), Bär, Schmidt
Schiemann (78. Born), Ledrich, Bank

1:0 Bank (4.)
2:0 Bank (21.)
3:0 Ledrich (29.)
4:0 Bank (36.)
5:0 Bank (47.)
6:0 Bär (71.)
6:1 Muth (81.)

Zuschauer: 1200

Den Rau-Schützlingen gelang mit diesem Kantersieg erst einmal ein schöner Sprung im Tabellenbild. Für die aktiven war es ein Beitrag zur Festigung des Selbstvertrauens. Dabei war der furiose Start der Erntemaschinenbauer gleich erfolgreich und ihre Überlegenheit währte bis zur 70. Spielminute, Bank wurde mit diesem Spieltag zum erfolgreichsten Torschützen. Ein genauer Paß von Schiemann gleich nach Spielbeginn, ein sehenswerter Kopfball nach Vorlage von Bär, eine Einzelaktion und nochmals nach Vorlage von Schiemann brachten ihm dieses seltene und schöne Fußballerlebnis.
Die Gäste zeigten auch nach der Pause noch Ausschnitte ihres Könnens. Seewald mußte manche Parade zeigen um eine Verkürzung des Spielstandes zu verhindern. Den Ehrentreffer erzielte aber doch noch der eingewechselte Muth mit angeschnittenem Freistoß.
Schiemann traf nach 19 Minuten auf Vorlage von Ledrich die Querlatte. Der zweite Lok-Torhüter setze sich mehrmals gut in Szene. Das bessere Flügelspiel, die Eingaben von der Grundlinie führten zu der bereits genannten Überlegenheit und am Ende zum verdienten Sieg der Fortschritt-Elf. (Voigt)


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Fotos: Wolfgang Schmidt

9. Spieltag (07.11.1982)

ASG Vorwärts Plauen - BSG Fortschritt Bischofswerda 2:3 (1:2)

Seewald
Tilgner, Treschke, Günther, Schmidt
Gräulich, Bär, Grün (78. Franik)
Schiemann, Ledrich, Bank

0:1 Grün (16.)
0:2 Grün (37.)
1:2 Sesselmann (41.)
2:2 Fricke (51.)
2:3 Schiemann (67.)

Zuschauer: 300

Im Kampf um diese beiden wertvollen Auswärtspunkte konnte diesmal wiederum Grün überzeugen. Seine beiden Treffer brachten Vorwärts zunächst deutlich auf die Verliererliste. Ein Bär-Freistoß mit Nachschuß sowie einen Flankenschlag von Bär veredelte der zweifache Torschütze per Kopf. In der 76. Minute wurde er leider von Thoß gefoult und mußte ausscheiden. Schiemann vergab eine weitere Chance. Sein Seitfallzieher in der 22. Minute knallte aus Nahdistanz an den Torpfosten. Noch vor dem Seitenwechsel wurde die kämpferische Leistung des Gastgebers mit dem Anschlußtreffer belohnt. Gleich nach dem Seitenwechsel kam die Bischofswerdaer Abwehr nochmals in Bedrängnis, als Plauen das Remis schaffte. Viel Nervosität war nun im Spiel, den jeder wußte um seine Chance. In dieser Phase erzielte Schiemann mit gekonnter Einzelleistung den spielentscheidenden Treffer. Die Schlußminuten waren außerordentlich spannend. Vorwärts gestattete Torwart Kompalla sogar das Mitstürmen. Es war nur eine Frage der Zeit, in welchem Kasten es wieder klingelte. Letztlich blieb es doch beim knappen und verdienten Sieg der Fortschritt-Elf, für die Seewald in den Schlußminuten nochmals alles rettete. (Voigt)

10. Spieltag (14.11.1982)

BSG Fortschritt Bischofswerda - BSG Aktivist Brieske-Senftenberg 0:1 (0:1)

Seewald
Tilgner, Treschke, Günther, Hain (66. Lausen)
Gräulich, Bär, Schmidt
Schiemann, Ledrich, Bank

0:1 Hanske (76.)

Zuschauer: 1650

Nach zwei Achtungserfolgen riß beim Gastgeber wieder der Erfolgsfaden. Schuld daran war die spielstarke Elf aus dem Senftenberger Kohlerevier, die in einem gutklassigen Punktspiel Vorteile in der Spielführung und insgesamt die größeren Kraftreserven hatte. Der schnelle und dribbelstarke Hanske versetzte erst Treschke und dann den herausgeeilten Seewald und vollendete zum spielentscheidenden Treffer. Vor dem Seitenwechsel war er schon einmal mit dem großartig reagierenden Fortschritt-Torhüger im Duell.
Aktivist verstärkte sich mit den Zugängen Schuppan und Lucius aus Plauen und Oppermann aus Kamenz erheblich. Die Rau-Schützlinge hielten lange mit und enttäuschten keinesfalls. Die wenigen Tormöglichkeiten für die Elf der Erntemaschinenbauer verdeutlichten erneut, wo die größte Schwachstelle liegt. Bank war kurz vor dem Erfolg, wurde aber elfmeterreif weggestoßen und Hain verzog in aussichtsreicher Position in der 54. Minute. Standardsituationen erschrecken gegenwärtig keine Gästeabwehr. Der in Plauen erfolgreiche Grün fehlte infolge Verletzung. Auch das Aufbäumen in den Schlußminuten dieser Begegnung bremsten die cleveren Gäste und retteten den kostbaren Vorsprung. (Voigt)


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Fotos: Wolfgang Schmidt

11. Spieltag (22.11.1982)

TSG Gröditz - BSG Fortschritt Bischofswerda 2:1 (0:1)

Seewald
Tilgner, Treschke (64. Lausen), Günther, Schmidt
Grün, Gräulich, Bär
Schiemann (79. Hain), Ledrich, Bank

0:1 Bär (8.)
1:1 Großmann (63.)
2:1 Lundström (89.)

Zuschauer: 700

Die Mehrzahl der Fortschritt-Akteure kämpfte und rackerte, aber als Team war man gegen die zweikampfstarken Gröditzer nicht abgeklärt genug. Die ersten zwanzig Spielminuten waren ganz auf das Konzept der Gäste zugeschnitten. Selbst gelungene Gegenstöße vorzutragen, das sah verheißungsvoll aus. Bär markierte dabei im Alleingang die Führung, Schiemann vergab eine Großchance in der 14. Minute und Bank traf in der 28. Minute nur die Querlatte. Aber dann war der Gastgeber genug gewarnt, stürmte mit Mann und Maus, konnte aber Seewald noch nicht überwinden. Erst nach der Halbzeit kamen unsere Angreifer seltener zur Geltung, bis noch ein kapitaler Fehler von Treschke den Weg zum Ausgleich bahnte. Zwei klare Gelegenheiten der TSG, dann ein Freistoß Ledrichs (82.), ein Hinterhaltschuß von Gräulich (84.) - alles blieb beim Remis. Der letzte, schon verzweifelte Angriff über Vorwerg und den baumlangen Ex-Riesaer Lundström fand für die Gastgeber noch in der letzten Spielminute mit Kopfstoß aus Nahdistanz das Ziel. (Voigt)

Rückrunde

12. Spieltag (28.11.1982)

ASG Vorwärts Kamenz - BSG Fortschritt Bischofswerda 3:1 (1:1)

Seewald
Tilgner, Grün, Günther, Lausen
Gräulich, Bär, Schmidt
Schiemann (62. Hain), Ledrich, Bank

0:1 Bär (12.)
1:1 Franz (34.)
2:1 Schneider (60.)
3:1 U. Müller (78.)

Zuschauer: 800

So enttäuschend das Ergebnis in dem wichtigen Spiel um den Klassenerhalt ist, gleiches kann vom Gesamteindruck der Gäste nicht resümiert werden. Der Vorwärts-Sieg geht zweifellos in Ordnung. Ihr Plus lag im größeren Angriffsdruck und in Schnelligkeitsvorteilen nach dem Seitenwechsel. Die erste halbe Stunde gehörte Bischofswerda. Durch einen Flachschuß von Bär ging Fortschritt in der 11. Minute in Führung. Ursache der Niederlage war erneut, daß sich die jungen Spieler im Zweikampf nicht während der gesamten Spieldauer durchsetzen können. Sie sind nach mehrmaligen Duellen mit ihren durchweg cleveren Gegenspielern nach der Pause so gut wie abgemeldet. Dadurch erhöhte sich der Druck auf die Abwehr, die überlastet und brüchig wurde. Zwei Kopfballtreffer klärten diesmal schon die Fronten, während Seewald bei Gegenstößen der Gastgeber noch weitere Chancen vereiteln konnte.
Fortschritt verzichtete auf den vom Ligakollektiv ausgeschlossenen und gemeinschaftsintern gesperrten Treschke. Vor der Winterpause steigt am Sonntag nun noch der Rückkampf gegen den Neustädter Namensvetter. (Voigt)


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Fotos: Wolfgang Schmidt

13. Spieltag (05.12.1982)

BSG Fortschritt Bischofswerda - BSG Fortschritt Neustadt 3:0 (2:0)

Seewald
Tilgner, Hain, Günther, Grün (82. Franik)
Gräulich, Bär, Schmidt
Schiemann, Ledrich, Bank

1:0 Schiemann (29.)
2:0 Pehse (39./ET)
3:0 Bär (53.)

Zuschauer: 1500

Viel Spannung lag über dem Punktekampf der beiden Fortschritt-Vertretungen. Es wurde auch ein großer Kampf, phasenweise ging es sogar hektisch zu. Ausgangspunkt war dafür das unkontrollierte Einsteigen von Gräulich gegen Torwart Schneider. Der Gastgeber veränderte diesmal seine Aufstellung. Mit Gräulich (Sturmmitte) und Bank (linker Abwehrsspieler) wurde mehr für den Angriffsdruck getan. Zunächst aber dominierte Nervosität auf beiden Seiten, mit der der Neuling am schlechtesten fertig wurde. Aus der großen Anzahl der Eckstöße kam schon zeitig der KO.
Die Führung der Platzbesitzer besorgte der junge Schiemann mit lupenreinem Kopfball nach Vorlage von Grün, und später verwandelte Abwehrspieler Pehse nach Überlastung der Abwehr eine Rechtsflanke zum Eigentor.
Nach dem Seitenwechsel stemmten sich die Neustädter nochmals gegen die drohende Niederlage, sie kämpften sogar stets um den Ehrentreffer. Zu durchdachten Aktionen beim Torschuß allerdings langte es nicht. Als Bär einen 20-m-Freistoß in die Maschen donnerte, da kannte der Jubel der Einheimischen keine Grenzen. Tilgner und Ledrich gaben den jungen Nebenleuten gute Unterstützung, und Bär fädelte manchen Konter ein. Doch besonders Grün schlug daraus kein Kapital, einmal traf er allerdings aus Nahdistanz den Pfosten (61.). Der Namensvetter aus Neustadt kam dadurch um eine noch höhere Niederlage herum.
Für den Gastgeber kann dieser verdiente Sieg berechtigte Hoffnungen auf den Anschluß zum Mittelfeld nach der Winterpause bedeuten. Wertvolle Unterstützung können dazu der dann spielberechtigte Spielertrainer Rau, der noch erkrankte Wünsche und auch der von Fortschritt Neukirch freigegebene Scchmidt II geben. (Voigt)


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Fotos: Wolfgang Schmidt

14. Spieltag (06.04.1983/NHS))

BSG Motor Werdau - BSG Fortschritt Bischofswerda 2:2 (1:2)

Seewald
Rau, Tilgner, Franik, Bank
Schmidt, Grün (87. Hain), Gräulich
Ledrich, Wünsche, Schiemann

0:1 Wünsche (8.)
1:1 Wottawah (21.)
1:2 Gräulich (23.)
2:2 Wottawah (61.)

Zuschauer: 800

ei der heimstarken Werdauer Elf holte sich Fortschritt den ersten und zur Verbesserung des Tabellenbildes wichtigen Auswärtspunkt. Dabei boten die Rau-Schützlinge eine beherzte Partie. Auf Rückpaß von Schiemann erzielte zunächst Wünsche die Führung. Später nutzte Gräulich nach Vorlage von Ledrich seine Chance per Kopf. Die Gastgeber erreichten jeweils nach Fehlern der Abwehr durch den flinken Wottawah den Gleichstand. In den Schlußminuten setzten beide Partner die letzten Kraftreserven ein. Dabei foulte der Werdauer Solleder den drangvollen Wünsche zweimal und sah die rote Karte. (Voigt)

15. Spieltag (06.03.1983)

BSG Fortschritt Bischofswerda - BSG Aktivist Schwarze Pumpe 3:1 (2:0)

Seewald
Tilgner, Schmidt, Günther (84. Koglin), Bank
Grün (86. Hain), Bär, Schiemann
Wünsche, Gräulich, Ledrich

1:0 Wünsche (13.)
2:0 Schiemann (24.)
2:1 Schanze (68.)
3:1 Wünsche (78.)

Zuschauer: 1100

Mit Unterstützung der guten Kulisse gingen die Rau-Schützlinge steil auf Angriff. Schon in der dritten Minute, so nach einer gekannten Ablage von Schiemann, schloß Bär mit einem satten Hinterhaltschuß eine gelungene Aktion ab, wobei nur noch die Querlatte retten konnte. Der renomierte Gast hatte vor dem Pausenzeichen wenig an torreifen Szenen entgegenzusetzen, während zwei Treffer von Wünsche (Vorarbeit Bär) und Schiemann (Vorarbeit Bank) bereits Ergebnis der Bemühungen der Gastgeber waren.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Spielgeschehen und die Alles-oder-Nichts-Variante der Gäste ging beinahe auf. Der Anschlußtreffer von Schanze entsprang dieser Druckperiode von Aktivist. Im Ringen um beide Punnkte versiebte Fortschritt noch manche Möglichkeit, doch dann markierte Wünsche den dritten Treffer in großer Manier. Damit klärten sich die Fronten zum verdienten Sieg. (Voigt)

16. Spieltag (13.03.1983)

BSG Stahl Riesa - BSG Fortschritt Bischofswerda 4:0 (2:0)

Seewald
Tilgner, Schiemann, Koglin, Grün (61. Franik)
Gräulich, Bär, Schmidt
Wünsche, Hain, Bank

1:0 Mecke (22.)
2:0 Schremmer (44.)
3:0 Jentzsch (58.)
4:0 Jentzsch (63.)

Zuschauer: 2500

Manche leise Hoffnung auf eine Remis für die Fortschritt-Elf zerplatzte nach guten 20 Spielminuten wie eine Seifenblase. Riesa war dann spielgestalterisch besser, obwohl auch keine Glanzpunkte gesetzt wurden. Die Mehrzahl der Zweikämpfe entschieden schon vieles, doch die Gegentreffer zerstoben das letzte Fünkchen Hoffnung. Zuerst ein Nachschuß aus 14 Metern Entfernung und dann das wohl entscheidende zweite Gegentor aus Nahdistanz noch kurz vor dem Pausenzeichen. Torjäger Jentzsch machte bis zum Spielende dann auch noch auf sich aufmerksam.
Diese klare Niederlage gilt es sachlich auszuwerten, damit der Kampf gegen den Abstieg nicht zusätzlich belastet wird. Vorab kann man aber schon einschätzen, nochmals so brav vor bekannten Partnern zu sein oder so lockere Deckungsarbeit zu leisten, wird keinen Erfolg bringen. Diesmal mußte auf die verletzten Ledrich und Günther verzichtet werden. (Voigt)

17. Spieltag (20.03.1983)

BSG Fortschritt Bischofswerda - FSV Lok Dresden 4:1 (2:1)

Seewald
Tilgner, Schiemann, Koglin (73. Hain), Franik
Gräulich (66. Grün), Bär, Schmidt
Wünsche, Ledrich, Bank

0:1 Hensel (17.)
1:1 Wünsche (26./FE)
2:1 Gräulich (44.)
3:1 Schiemann (67.)
4:1 Grün (89.)

Zuschauer: 1400

Dieses Bezirksderby stand für beide hoch im Kurs, weil es die Tabellensituation einfach verlangte. Als die Gäste durch eine Einzelleistung des agilen Hensel sogar die Führung erzielten, da wurde es besonders kritisch. Das ständige Vorwärtsdrängen der Fortschritt-Elf kippte das Spiel schnell wieder um. Matschke foulte Schiemann und den fälligen Elfmeter verwandelte Wünsche. Damit erzielte er das 200. Ligapunktspieltor für Fortschritt Bischofswerda. Jetzt häuften sich die Strafraumszenen vor dem tüchtigen Gästeschlußmann Hecht. Eine große Parade bei Ledrichs Hinterhaltscchuß in der 34. Minute zeichnete ihn besonders aus. Gegen den Kopfball von Gräulich nach Vorarbeit von Wünsche war er später machtlos. Nach dem Seitenwechsel erhöhte sich die Spannung und Dramatik. Beide Teams boten guten Fußball und brachten die letzten Kraftreserven auf. Als Schmidt eine gefühlvolle Flanke für Schiemann servierte, da war für diesen herrlichen Kopfball auch das Tor der Entscheidung aufgestoßen. Mit einem Solo des Geburtstagskindes Grün endete das in den Schlußminuten noch hektisch gewordene Spiel. Am klaren Erfolg der Gastgeber gab es nichts zu deuteln. (Voigt)


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Fotos: Wolfgang Schmidt

18. Spieltag (26.03.1983)

BSG Motor "Fritz Heckert" Karl-Marx-Stadt - BSG Fortschritt Bischofswerda 1:0 (1:0)

Seewald
Tilgner, Schmidt, Franik, Bank
Bär, Gräulich, Ledrich
Schiemann (46. Grün), Wünsche, Koglin (65. Hain)

1:0 Lettau (27./FE)

Zuschauer: 500

Auch diesmal gab es auswärts kein Punktesammeln. Selten erspielte sich Fortschritt eine so klare Überlegenheit in den ganzen jahren der Ligazugehörigkeit wie diesmal. Über lange Zeiträume, besonders nach dem Seitenwechsel, fand nur ein halbes mit dem Gastgeber statt. Seewald spielte die letzten Spielminunten an der Mittellinie Feldspieler, doch Motor-Schlußmann Dr. Fichtner hielt sein Gehäuse sauber, Wünsche (18.), Grün (46.) zwangen ihn zu großen Taten. Gräulich (77.) wußte aber nach einiger guter Vorarbeit ganz allein vor dem gegnerischen Tor nicht das Remis zu erzielen. Wie die Gastgeber das kostbare Tor mit Mann und Maus verteidigten, das hielt die Zuschauer in Spannung. Dieses goldene erzielte Lettau per Elfmeter, nachdem Franik ein beinahe unnötigen Festhaltegriff bei seinem Partner praktizierte, der sofort lautstark und fallend diese Aktion anmeldete. Fortschritt spielte in den ersten zwanzig Minuten zu temperamentlos und später mit der Variante Brechstange zu nervös. Nun geht es in Cottbus um die Wurst nach der Devise Alles oder ... (Voigt)

19. Spieltag (01.04.1983)

BSG Lokomotive Cottbus - BSG Fortschritt Bischofswerda 0:1 (0:0)

Seewald
Rau, Tilgner, Franik, Bank
Koglin, Gräulich, Bär
Grün (65. Schiemann), Wünsche, Ledrich

0:1 Wünsche (83.)

Zuschauer: 800

Um die drei Absteiger zu ermitteln, findet zur Zeit in der Liga-Staffel D der seit Jahren größte Nervenkitzel statt. Was dabei die einheimische Lok-Elf noch für Kraftpotenzen in die Waagschale warf, bevor für sie nach Neustadt nun auch das Aus kam, das war beispielhaft. Der routinierte Spielertrainer Rau war estmals mit von der Partie. Auch Seewald und Bank mußten sich mächtig strecken, um das Zu-Null zu halten. Vor der Pause wirkte das Spiel sehr zerfahren. Erst später erspielte sich Fortschritt Bischofswerda mehr Chancen. Gräulich und Bär verzogen knapp. Das wertvolle und spielentscheidende goldene Tor erzielte nach Ablage von Bär wiederum Wünsche im Solo.
Jetzt müssen aus den letzten vier Spielen noch fünf Pluspunkte kommen, dann haben sich alle Mühen und Nerven gelohnt. (Voigt)

20. Spieltag (10.04.1983)

BSG Fortschritt Bischofswerda - ASG Vorwärts Plauen 2:0 (1:0)

Heinrich
Tilgner, Schiemann (84. Hain), Franik, Rau
Gräulich, Bär, Schmidt
Wünsche, Ledrich (76. Grün), Bank

1:0 Wünsche (23./FE)
2:0 Schiemann (55.)

Zuschauer: 2500

Da Stammtorhüger Seewald nicht zur Verfügung stand, schlich sich anfänglich Nervosität in die Fortschritt-Reihen. Doch Horst Heinrich sprang nach zweijähriger Unterbrechung recht erfolgreich für ihn ein. Die Gäste zeigten im Mittelfeld gefällige Aktionen, doch vor dem Tor war es mit ihren Fußball-Latein am Ende. Die Bischofswerdaer Führung besorgte Wünsche per Strafstoß nach einem Foul an dem von Rau freigespielten Schiemann. Später hatte der Gästetorsteher große Szenen. Doch als Schiemann nach einem Paß von Rau im Nachsetzen das 2:0 erzielte, kannte der Jubel der Zuschauer keine Grenzen. In den Schlußminuten hatten die Gäste mehr als Glück, das die Niederlage nicht höher ausfiel. (Voigt)


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Fotos: Wolfgang Schmidt

21. Spieltag (17.04.1983)

BSG Aktivist Brieske-Senftenberg - BSG Fortschritt Bischofswerda 0:0

Seewald
Tilgner (24. Hain), Rau, Franik, Bank
Gräulich, Bär, Ledrich
Schmidt, Wünsche, Schiemann (84. Grün)

Zuschauer: 1400

Mit diesem Punktgewinn bei Aktivist sicherte sich die Elf der Erntemaschinenbauer ein weiters Jahr DDR-Liga-Zugehörigkeit. Schon anch zwei Spielminuten hatte Schiemann seine Chance, scheiterte aber am Torwart Opitz. Ebenso erging es dem von Wünsche freigespielten Schmidt in der 54. Minute, wie auch Wünsche selbst, der bereits in der 31. Mminute nur die Querlatte traf. Der Gastgeber hatte in vielen Szenen Schnelligkeitsvorteile. Es gab auch eine Reihe Freistöße in dieser Begegnung, die Aktivist aber nicht nutzen konnte. Was an weiteren Angriffen auf das wieder von Seewald gehütete Tor kam, das putzte Libero Rau weg. Fortschritt Bischofswerda sicherte mit diesem Remis auch den zehnten Pluspunkt in Folge, und man darf das Kollektiv schon nach dem vorletzten Spieltag der Saison zum Klassenerhalt in der DDR-Liga beglückwünschen. (Voigt)


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Fotos: Wolfgang Schmidt

22. Spieltag (23.04.1983)

BSG Fortschritt Bischofswerda - TSG Gröditz 2:1 (0:0)

Seewald
Hain, Franik, Bär, Bank
Grün (58. Koglin), Gräulich, Ledrich
S. Schmidt, Wünsche, Schiemann (80. H.-J. Schmidt)

1:0 S. Schmidt (60.)
2:0 Wünsche (84.)
2:1 Vorwerg (90.)

Zuschauer: 1400

Bei schöner Witterung ging das letzte Punktspiel dieser Saison über die Bühne. Ungewöhnlich war die Verspätung der Gäste (42 Minuten) wegen einer Buspanne. Vor dem Seitenwechsel war wenig zu sehen. Die Gäste orientierten sich mehr auf den Rückwärtsgang und bei Gastgeber gab es auf dem großen Spielfeld Orientierungsschwierigkeiten. Nach dem Seitenwechsel verbesserte sich die Spielweise. Ledrich gab zunächst die Vorlage zum Kopfballtreffer für Schmidt, dann bereitete er noch das Tor für Wünsche vor. Zuvor hatte auch Koglin eine reale Chance, die aber die Gröditzer vereitelten. Den auch verdienten Ehrentreffer erzielte im Alleingang. Den Rau-Schützlingen gelang damit die Revanche für die in Gröditz erlittene 1:2-Niederlage, die damals so bitter und böse war. Jetzt aber ist die Freude über eine erfolgreihe zweite Phase der Meisterschaft (14 Pluspunkte) und den siebenten Tabellenplatz in der Endabrechnung groß und verständlich. (Voigt)


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Fotos: Wolfgang Schmidt

FDGB-Pokal

1. Hauptrunde (05.09.1982)

BSG Fortschritt Bischofswerda - BSG Energie Cottbus 0:4 (0:2)

Seewald
Tilgner, Born, Schmidt, Lausen (75. Kaden)
Hain, Bär, Gräulich
Schiemann, Franik, Bank

0:1 Drabow (33.)
0:2 Lempke (36.)
0:3 Balck (55.)
0:4 Wolf (76.)

Zuschauer: 800

Durch eine Platzsperre wurde Energie kurzfristig zum Gast bestimmt. Gegen die stark umformierte Fortschritt-Elf produzierte der hohe Favorit zunächst über eine halbe Spielstunde wenig Nutzbringendes. Beide Abwehrreihen waren da besser. Dann aber brachten zwei Eingaben vom rechten Flügel, vollendet mit Toren aus Nahdistanz die klare Halbzeitführung. Auf der Gegenseite sorgten Franik mit Kopfball und Bär durch Freistoß für Arbeit bei Torwart Wendt. Nach dem Seitenwechsel mußte Braun einen Nachschuß von Schiemann in letzter Not von der Linie holen. Doch wenig später folgte ein kapitaler Patzer der Gastgeber, der Balck mühelos zum dritten Treffer verhalf. Das Spiel der Einheimischen hatte angesichts der vielen verletzten Akteure nur bescheidenes Niveau. Energie gewann ganz verdient, setzte aber trotdzem keine Glanzpunkte. (Vogt)


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Fotos: Wolfgang Schmidt

Liga-Statistiken

Torjäger

Jentzsch, Dietmar BSG Stahl Riesa 16
Müller, Uwe ASG Vorwärts Kamenz 15
Sachse, Rainer BSG Stahl Riesa 14
Oppermann, Detlef BSG Aktivist Brieske-Senftenberg / ASG Vorwärts Kamenz 10
Hiepler, Matthias BSG Aktivist Schware Pumpe 9



Zuschauer

1. BSG Stahl Riesa 11 24900 2263
2. BSG Aktivist Schwarze Pumpe 11 20400 1854
3. BSG Fortschritt Bischofswerda 11 17000 1545
4. BSG Aktivist Brieske-Senftenberg 11 16400 1490
5. BSG Fortschritt Neustadt (N) 11 15800 1436
6. ASG Vorwärts Kamenz 11 12900 1172
7. BSG Motor Werdau 11 11350 1031
8. TSG Gröditz 11 9950 904
9. BSG Lokomotive Cottbus (N) 11 9550 868
10. BSG Motor "Fritz Heckert" Karl-Marx-Stadt 11 6650 604
11. FSV Lokomotive Dresden 11 6400 581
12. ASG Vorwärts Plauen (N) 11 6000 545

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