Nachholespiel 16. Spieltag Bezirksliga


   

Bischofswerdaer FV - SV Wesenitztal
3:2
(2:1)
Torschützen

1:0 Latkolik (18.)
2:0 Lorenz (22.)
2:1 Egerer (38.)
2:2 Werner, P. (86./FE)
3:2 Pietsch (90.)

Rot: ? (SVW/53.)
Gelb-Rot: ? (SVW/61.)

Mannschaftsaufstellung

Janakiew
Borrmann, Herrmann, Hirmke
Schall, Schulze, Herzog (69. Urban), Kiontke, Frenzel (90. A. Grün)
Lorenz (59. Pietsch), Latkolik

Zuschauer

247

Bilder

-

Spielbericht

Ein gutes, spannendes und am Ende dramatisches Bezirksligaspiel erlebten die Besucher auf der Holzwaren Simundt Kampfbahn an einem schönen Frühlingsabend. Bereits in der 3. Spielminute hatte Thomas Latkolik für den BFV den Führungstreffer auf dem Fuß. Kurz danach schossen die Gäste innerhalb von 10 Sekunden drei Mal aufs Tor, jedes Mal stand ein Verteidiger oder der Torwart dazwischen. Nachdem Kiontke einen Kopfball aus aussichtsreicher Position über das Tor setzte, war es "Latte", der in der 18. Minute die Heimzuschauer zum ersten Mal an diesem Abend zum Jubeln brachte. Eiskalt und seelenruhig nahm er eine weite Flanke hinter dem langen Pfosten an und drosch den Ball aus spitzem Winkel an Torwart und Verteidiger vorbei ins Netz. Kurz darauf erkämpft sich Mirko Herzog den Ball am Rand des gegnerischen Strafraums, passt nach innen, wo Latkoliks Schuss zunächst zum Verrecker wird. Frenzel setzt aber gut nach, behält die Übersicht und passt von der Torauslinie zurück auf Lorenz, der keine Probleme mehr hat den Ball ins Tor zu befördern. Das war Bezirksligafußball vom feinsten. Das Spiel blieb sehenswert, auch wenn sich nicht mehr so viele sehr gute Chancen boten. Wesenitztal strahlte besonders bei Freistößen aus dem Mittelfeld Gefahr aus. Auch wenn sich keine Abnehmer fanden, blieb den Fans der Schiebocker bei den scharfen Hereingaben kurz der Atem weg. Eine Standardsituation brachte dann auch den Anschlusstreffer. Als Frenzel den Ball am eigenen 16er abfangen kann, springt ihm dieser unglücklich gegen die Hand. Den anschließenden Freistoß verwandelt Egerer direkt- tolles Tor. Kurz vor der Pause noch ein schöner Konter über Latkolik und Kiontke, der Ball wird aber kurz vor dem jetzt einschussbereiten Latkolik abgefangen. Der BFV kam in Hälfte eins einige Male gut über die Außen, wodurch sich ein schnelles Spiel ergab. Auch Wesenitztal spielte munter mit, wobei allerdings kaum Chancen aus dem Spiel heraus zu verzeichnen waren. Nach dem Wiederanpfiff dauerte es aber nicht lange, bis die Gäste einen Distanzschuss knapp über das Gehäuse setzten. Dann wurde es hektisch. Ein Freistoßpfiff im Mittelfeld wurde wohl von zwei Spielern überhört, so dass sie weiter um den Ball kämpften. Die Wesenitztaler wollten hierbei eine Tätlichkeit seitens des BFV ausgemacht haben und stürmten auf den Schieri ein. Nachdem sie auch je eine Gelbe für beide Seiten nicht beruhigen konnte, vergriff sich wohl einer der Gäste im Ton und musste den Platz verlassen. Wesenitztal machten den Schiedsrichter als Feindbild aus und so wurde von nun an jede Entscheidung des Unparteiischen lautstark auf dem Platz und von den mitgereisten Fans beanstandet. Für Lutz Belger war es kein leicht zu leitendes Spiel. Oft ergaben sich Situationen, die man so oder so bewerten konnte, was der jeweils "unterlegenen" Partei natürlich nicht gefiel. Insgesamt konnten dabei aber (von mir) keine oder kaum direkte Fehlentscheidungen ausgemacht werden, was die Gäste wohl etwas anders sehen werden. Das dürfte auch am zweiten Platzverweis gelegen haben. Ein Foul an Oliver Schulze wurde mit der zweiten Gelben Karte bestraft- eine harte Entscheidung. An dieser Stelle muss auch Kritik am Fairplayverhalten einiger Schiebocker Spieler angebracht werden. In letzter Zeit ist die Unsitte, Fouls mit lauten Schreien zu begleiten, in Bischofswerda zu oft zu erleben. Jeder sollte sich selbst hinterfragen, ob das wirklich sein muss. Auch beim eigenen Anhang hinterlässt das keinen guten Eindruck. Den Kampfgeist des SVW konnte die nummerische Unterlegenheit nicht brechen- im Gegenteil. Jeder rannte nun doppelt so viel. Zwar brachten die langen Bälle nichts ein. Gefährlich wurde es aber trotzdem. So agierten die Schiebocker jetzt tlw. zu ängstlich, wodurch die energischen Angreifer die Abwehr alt aussehen ließen. Hagen Lein setzte sich in der 73. Minute fantastisch auf der rechten Seite durch, der Kopfball danach strich knapp am Kasten vorbei. Der BFV sah für ca. eine viertel Stunde ziemlich kopflos aus. Ein Stürmer der Gäste lässt am Strafraum gleich mehrere Gegenspieler hinter sich und zwingt Janakiew im Tor zu einer großen Parade. Bischofswerda hatte dann 10 Minuten vorm Ende gegen nur noch zwei Verteidiger zwei ganz dicke Möglichkeiten, u.a. Außenpfosten, und man dachte der SVW hätte sein Pulver verschossen. Kurz vor Schluss dann aber doch noch der verdiente Lohn für aufopferungsvolle Gäste. Urban verlor einen Zweikampf im Strafraum, der Kontakt wurde dankend angenommen und der Strafstoß sicher verwandelt. Doch erneut gab es für den Kontrahenten beim Schlusspfiff nur lange Gesichter. In der 90. Minute kann ein scharfer, flach herein gebrachter Eckball nicht geklärt werden und Pietsch bringt das Leder schließlich über die Linie und die Kampfbahn zum beben. Über die gesamte Spielzeit betrachtet, geht der Sieg in Ordnung, auch wenn sich Wesenitztal durch die enorme Kraftleistung in Unterzahl einen Punkt verdient gehabt hätte.

claus

10.04.09


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